Seit Montag, dem 28.05.2013, demonstrieren Menschen in Istanbul, Stadtteil Taksim, gegen einen erneuten Übergriff auf die Natur und Umwelt. Die AKP-Regierung will mit allen Mitteln durchsetzen, den geschichtsträchtigen Taksim-Platz umzugestalten, damit dort unter anderem ein Einkaufszentrum und Luxuswohnungen entstehen können
Der Hunger der türkischen Regierung nach Machtdemonstration
Ziel des immer autoritärer werdenden Ministerpräsidenten Erdogans ist es, einerseits die lästigen Demonstrationen loszuwerden, die seit jeher auf dem Taksim-Platz stattfinden und dem herrschsüchtigen Erdogan schon seit einiger Zeit ein Dorn im Auge sind, und andererseits ein weiteres profitorientiertes Großprojekt auf die Beine zu stellen. Dabei wurden alle Proteste von Experten und der Bevölkerung ignoriert. Und obwohl eine Gerichtsentscheidung über den Verlauf der Umgestaltung noch aussteht, begannen die Behörden schon damit, Bäume auf dem Gezi-Park auszureißen.
Nach massiven Angriffen der Polizei auf friedliche Umweltschützer_innen breiten sich die Demonstrationen in der gesamten Türkei aus
Diese Nacht- und Nebelaktion wollten Umweltaktivist_innen verhindern und schlugen ihre Zelte im besagten Park auf, um, genauso wie im Fall von S21 in Stuttgart, die weitere Zerstörung des Parks zu verhindern. Die Anlage ist nämlich die einzige noch nicht zerstörte Grünfläche im Herzen der Stadt. Die Polizei aber ging unverhältnismäßig hart gegen die Demonstranten vor und setzte dabei Unmengen von Gas, Wasserwerfern und sogar scharfe Munition ein. Es gibt sehr viele Festnahmen und Verletzte, darunter zahlreiche Schwerstverletzte.
Als die Bilder dieser brutalen Übergriffe trotz der Wegschautaktik der Mainstream-Medien aus Angst vor Regierungsdruck trotzdem dank Internet und einigen mutigen TV-Sendern und Zeitungen die breite Öffentlichkeit erreichten, ging eine Welle der Empörung durch das ganze Land und die Anzahl der Protestierenden erreichte am vergangenen Freitagabend die Hunderttausende.
Trotz Kritik auch aus eigenen Reihen lenkt die türkische Regierung nicht ein
Obwohl einige Regierungsvertreter kleinlaut zugaben, man habe vielleicht doch einige Fehler gemacht, bleibt Ministerpräsident Erdogan gewohnt hart und verleumdet stattdessen in seinen Ansprachen die Demonstranten, sie seien nur marginale Randgruppen und Gewalttäter. Er werde sich nicht beirren lassen und ja, man werde sogar eine Moschee auf dem Taksim-Platz errichten.
Nürnberg solidarisiert sich mit dem andauernden Widerstand
Man möge vielleicht meinen, der ganze Trubel sei doch ein paar Bäumen nicht wert. Die Menschen wissen aber, dass es hier um mehr geht: Es geht um ihr Menschenrecht auf Demonstration und Meinungsäußerung und um das Recht auf Mitbestimmung. Ohne Rücksicht auf Andersdenkende und andere Lebensformen hat die Erdogan-Regierung in letzter Zeit Maßnahmen ergriffen, die ein totalitäres Regime nicht vermissen lassen.
Die Demonstrationen dauern trotz massivem Polizeieinsatz in der gesamten Türkei an.
Wir, Nürnberger Demokrat_innen und fortschrittlich denkende, umweltbewusste Menschen solidarisieren uns mit dem Widerstand in Istanbul und rufen die hiesige Öffentlichkeit dazu auf, die Stimme gegen dieses Unrecht zu erheben.
Kundgebung vor der Lorenzkirche: Montag, 03.06.2013, 18.30 Uhr
Demokratisches Bündnis Nürnberg
allein in der letzten Woche die Tagesordnung des Landes bestimmten, machen deutlich, dass diese Feststellung keine Übertreibung ist ...
Anfang der Woche verabschiedete das türkische Par-
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