Zum Erfolg des bayerischen Volksbegehrens gegen Studiengebühren erklärt Ingrid Sehrbrock, stellvertretende DGB-Vorsitzende, am Donnerstag in Berlin:
„Mit Bayern und Niedersachsen wackeln jetzt die beiden letzten Bastionen der Studiengebühren. Allein in Bayern haben binnen zwei Wochen mehr als eine Million Menschen beim Volksbegehren gegen Studiengebühren unterschrieben. Das ist ein großer Erfolg! In Niedersachsen hat die angehende Koalition eine Abschaffung der Gebühren angekündigt. Diese Entwicklung ist ein wichtiger Etappensieg auf dem Weg zur bundesweiten Abschaffung der Studiengebühren.
Gerade Menschen aus einkommensschwachen Familien schauen bei ihrer Entscheidung für oder gegen ein Studium sehr genau, ob das Geld für das Leben auf dem Campus auch wirklich reicht. Und sie scheuen eine hohe Verschuldung nach erfolgreichem Abschluss. Nach der jüngsten Erhebung des Hochschulinformations-Systems sagen 64 Prozent der Studienberechtigten eines Jahrgangs, die sich gegen ein Studium entschieden haben, die erwarteten Kosten hätten eine zentrale Rolle bei ihrer Entscheidung gespielt. Hier zeigt sich, dass Gebühren eine Hürde sind, die eben die Kinder des Krankenpflegers und nicht die der Chefärztin betreffen.
Wer den Hochschulen wirklich helfen will, muss an die Finanzarchitektur des deutschen Bildungsföderalismus ran. Das Kooperationsverbot muss für das gesamte Bildungssystem fallen.“
Quelle: Kritische Standpunkte
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