Für eine Neuverteilung der bezahlten Lohnarbeit!
„7,4 Millionen Beschäftigte hatten 2012 einen 400-Euro-Job. Das ist in etwa jeder fünfte Arbeitnehmer! Die große Mehrheit muss dabei für weniger als 8,50 Euro pro Stunde schuften. Mehr als 17 Prozent der Minijobber mussten staatliche Unterstützung beantragen, um überhaupt über die Runden zu kommen. Hinzu kommt, dass Minijobs reguläre Arbeitsverhältnisse verdrängen und zu Altersarmut führen. Wir brauchen keine Ausweitung der Minijobs durch das Anheben der Zuverdienstgrenze auf 450 Euro. ‚Die Linke‘ will sozialversicherungspflichtige Arbeit und Löhne, von denen man leben kann!“ – Das schreibt Klaus Ernst am 28. Januar 2013 auf seiner „Facebook“-Seite.
Diese Zahlen machen mich wirklich stutzig. Wenn nur noch 20 Millionen Menschen über einen Vollzeitarbeitsplatz verfügen und damit vier Fünftel aller bezahlter Stunden eines Jahres erledigen und man hier 7,4 Millionen hinzurechnet, dann wären das doch 27, 4 Millionen Beschäftigte. Wenn es dann heißt, es wären 41,8 Millionen Menschen in Beschäftigung, müssten demnach 14,4 Millionen Menschen in sozialversicherungspflichtiger Teilzeitarbeit beschäftigt sein. Demnach teilen sich alle diese Beschäftigten ein Fünftel aller bezahlter Lohnarbeit eines Jahres.
Hierzu würden aber noch zwölf Millionen mögliche Erwerbsfähige kommen, wenn sie alle einen Arbeitsplatz beanspruchten. Wieso wird da eigentlich nicht von allen Parteien eine Neuverteilung der bezahlten Lohnarbeit gefordert? Wie kann eigentlich ein Bündnis von „Umfairteilen“ reden, ohne dass diese Forderung auch für die Umverteilung der bezahlten Arbeit erhoben wird? Vielleicht um von den wahren Problemen abzulenken und weiterhin für die Ausbeutung durch Lohnarbeit einzutreten?
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