Die Folgen von Tschernobyl

Tschernobyl - Ablauf einer Katastrophe
...und ewig strahlen die Felder

Die Sperrzone
Die Freisetzung von mehreren Tonnen hochradioaktiven Materials aus dem explodierten Block 4 von Tschernobyl führte zu einer weiträumigen Verseuchung des Bodens, der Pflanzen, Menschen und Tiere sowie der Gewässer. Auch das Grundwasser wurde langfristig mit radioaktiven Stoffen belastet. Die Sperrzone um den Katastrophenreaktor, mit einem Radius von 30 Kilometern (2800 qkm), bleibt für viele Jahrzehnte schwer verstrahltes Gebiet.

Strahlendes Weißrussland
Auch außerhalb der 30-Kilometer-Zone gibt es fleckenhaft verteilt stark belastete Gebiete. Sie liegen bis zu 180 km vom Unfallort entfernt. In Russland, Weißrussland und der Ukraine leben heute rund 5,8 Millionen Menschen in radioaktiv belasteten Regionen. Etwa 70 Prozent des nuklearen Fallouts gingen auf dem Gebiet des heutigen Weißrusslands nieder. Dieses Land, das bisher selbst keine Atomkraftwerke betreibt, trägt somit die Hauptlast der Reaktorkatastrophe. Nahezu ein Viertel seiner Staatsfläche ist mit mehr als 37.000 Becquerel pro Quadratmeter Cäsium-137 belastet. Insgesamt ist in den drei Staaten Ukraine, Weißrussland und Russland eine Fläche verseucht, die die dreifache Größe der Schweiz erreicht!

Erhebliche Kontamination des Bodens mit Strontium-90 finden sich vor allem in den Provinzen Gomel (Weißrussland) und Schitomir (Ukraine). Die gemessenen Werte liegen hier bei mehr als 70.000 Bq/qm. Innerhalb der 30-km-Zone beträgt die Plutonium-Verseuchung mehr als 3.700 Bq/qm.

Hunderttausende umgesiedelt
Schätzungen der Vereinten Nationen gehen davon aus, dass rund neun Millionen Menschen mehr oder weniger direkt von den radiologischen Folgen der Tschernobyl-Katastrophe betroffen sind. Über 400.000 Bewohner aus der direkten Umgebung des Atomkraftwerkes mussten umgesiedelt werden und haben ihre Heimat auf Dauer verloren. Sogar heute noch, zehn Jahre nach dem Unfall, müssen Zehntausende Menschen stark belastete Gebiete verlassen.


Für die Zukunft ist mit keiner Verringerung der Strahlenbelastung zu rechnen. Im Gegenteil:

  • Über die Fließgewässer bzw. über das Grundwasser wird ein großer Teil der radioaktiven Ablagerung in den Fluss Dnjepr gelangen. Im Einzugbereich des Dnjepr-Beckens leben über 20 Millionen Menschen, die somit einer zusätzlichen Belastung über das Trinkwasser, den Fischfang und die Bewässerung von Feldern ausgesetzt werden.
  • In ca. 800 Abfallhalden wurden während der ersten Aufräumarbeiten rund eine Million Kubikmeter radioaktives Material ohne besondere Schutzmaßnahmen oberflächennah eingegraben. Von diesen sogenannten vorläufigen Zwischenlagern geht vor allem die Gefahr einer sich weiter ausbreitenden Verseuchung des Grundwasser aus.
  • In den belasteten Gebieten, die von einer landwirtschaftlichen Nutzung ausgeschlossen wurden, treten häufig Brände auf. Auch dies führt zur weiteren Verbreitung radioaktiver Substanzen.
  • Schließlich besteht eine große Gefahr darin, dass beim Einsturz des maroden Sarkophags erneut tonnenweise radioaktiver Staub aufgewirbelt und freigesetzt wird. Sogar eine erneute Kritikalität, d.h. ein Aufflammen der nuklearen Spaltprozesse der im Innern befindlichen Brennstoffmassen, lässt sich nicht ausschließen.


http://tschernobyl.greenpeace-berlin.de/schaden.html

Wir wollen der Opfer von Tschernobyl und allen anderen Strahlenopfern gedenken. Und: Wir müssen darüber reden, wie wir mit diesen Folgen umgehen.

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Die Folgen von Tschernobyl
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