Bremische Bürgerschaft debattiert Zerschlagung der Lloyd-Werft

Foto: Dr. Karl-Heinz Hochhaus, \"Blick auf das Gebäude der ehemaligen Wäscherei der Reederei \"Norddeutscher Lloyd\", die heute zur Lloyd Werft gehört und als Bürogebäude genutzt wird.\"von Manfred Steglich

 

Bremische Bürgerschaft debattiert Zerschlagung der Lloyd-Werft

 

Der Bremer IG-Metall-Chef und SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Dieter Reinken hat in der Debatte um den Antrag der Linksfraktion zur Lloyd-Werft die proletarische Gauklermaske fallen gelassen und einmal mehr ein Paradebeispiel dafür abgeliefert, warum sich immer mehr Kolleginnen und Kollegen - im konkreten Fall die Beschäftigten der Lloyd-Werft - von einer bestimmten Gewerkschaftsschicht schon lange nicht mehr vertreten fühlen ...

 

Quelle: Scharf-Links  

 

Die neueste Entwicklung im Arbeitskampf der ArbeiterInnen der Lloyd-Werft in Bremerhaven zeigt, wie die SPD-Funktionäre in einer Gewerkschaft Arbeitskämpfe abwürgen und die Belegschaften und ihre Unterstützer planmäßig in die Niederlage treiben, um ihr eigentliches Ziel, die "dauerhafte und nachhaltige Befriedung des Unternehmens" zu sichern, zu erreichen.

 

Die SPD-Gewerkschaftsführer akzeptieren Streiks nur als Drohgebärden oder zum Dampfablassen. Im Fall Lloyd-Werft was das eigentliche Ziel der SPD-Führer, die Verluste der Lloyd-Werft dem Steuerzahler durch eine Teilverstaatlichung um den Hals zu hängen, anstatt die Verluste da zu lassen, wo sie hingehören: bei den KapitalistInnen. Aber das reichte den SPD-Führern und den KapitalistInnen noch nicht. Anstatt um den Erhalt jedes Arbeitsplatzes auf Kosten der KapitalistInnen zu kämpfen, vernichten die SPD-Führer nun 42 Arbeitsplätze und schicken die ArbeiterInnen ins Elend der Arbeitslosigkeit.

 

Die SPD-Führer haben ihr Ziel erreicht, und ihr Interesse am Erhalt des Klassenfriedens tritt in den Vordergrund. Daher Desorganisieren und zersetzen die Gewerkschaftsführer die Kampfmoral der Lloyd-ArbeiterInnen jetzt planmäßig. Der materielle Hintergrund für dieses Verhalten der Gewerkschaftsführer ist, dass der Erhalt des Klassenfriedens und der Klassenzusammenarbeit das Wesen ihrer gesellschaftlichen Daseinsweise ist.

 

Da kommt ein Antrag der LINKEN, "dass sich der Senat im Aufsichtsrat und über das Ressort Wirtschaft-Arbeit-Häfen für den Erhalt der Arbeitsplätze, für die Einhaltung geltender Tarifverträge und gegen den Ersatz regulärer Beschäftigung durch Leiharbeit bei der Lloyd-Werft" einsetzen möge, den SPD-Führern natürlich ungelegen.  

 

Die Lloyd-ArbeiterInnen sollten diese Einschränkung ihrer Freiheit durch die Gewerkschaftsführer nicht hinnehmen und die Möglichkeiten eines selbständigen Streiks um den Erhalt jedes einzelnen Arbeitsplatzes bzw. um die Wiedereinstellung bereits entlassener KollegInnen und ggfs. um weitere Forderungen demokratisch ausloten.

 

Denkbar wären auch gemeinsame Aktionen mit der Montagsdemo Bremen.

Foto: Dr. Karl-Heinz Hochhaus, "Blick auf das Gebäude der ehemaligen Wäscherei der Reederei "Norddeutscher Lloyd", die heute zur Lloyd Werft gehört und als Bürogebäude genutzt wird."; diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung 3.0 Unported lizenziert.

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