Massive Kritik an Polizeieinsatz bei Ford in Köln

08.11.12 - Nachdem in den Medien gestern noch von einer

 

"illegalen Stürmung des Werks", der "Verletzung mehrerer Polizisten" und angeblich "steinewerfenden" belgischen Ford-Kollegen während ihres Besuchs im Kölner Werk (siehe "rf-news"-Bericht) die Rede war, wird die Hetze nun teilweise etwas zurückgefahren. Das ist auch Ergebnis der Kritik von IG-Metallern und Kollegen aus Köln an dieser Berichterstattung.


Der Kölner "Express" von heute gibt zu, dass die "Gewaltanwendung" in erster Linie darin bestand, dass "Feuerwerkskörper angezündet" wurden. Allerdings stimmt nichts an seiner Behauptung, dass diese gezielt auf eine Streifenwagenbesatzung geworfen und ein Werkschutzmann "umgerannt und getreten" worden sei. Vielmehr wurden die Genker Kollegen von Bereitschaftspolizisten angerempelt und mit Reizgas bedroht.


Alle zehn verhafteten Kollegen aus Genk hat die Staatsanwaltschaft inzwischen wieder auf freien Fuß gesetzt, einen von ihnen erst heute morgen, nachdem seine Identität zweifelsfrei festgestellt werden konnte. Ermittelt wird angeblich wegen schwerem Landfriedensbruch, aber auch gefährlicher Körperverletzung und Verstoß gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz. Eine ungeheuerliche Kriminalisierung der kämpfenden Arbeiter unter fadenscheinigen Vorwürfen! In einer Erklärung der Montagsdemo Saarbrücken heißt es dazu:


"Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Familienmitglieder der Ford-Belegschaft in Genk! Die 380. Saarbrücker Montagsdemonstration vom vergangenen Montag hat Euren Kampf um den Erhalt der Arbeitsplätze weiter bekannt gemacht. Als SaarländerInnen, wo in Saarlouis ebenfalls ein großer Standort von Ford existiert, sind wir mit ganzem Herzen auf Eurer Seite. Es wird hierzulande durch die Medien verbreitet, die Saarlouiser Ford-Belegschaft würde von der Schließung Eures Werkes profitieren. Das ist nicht wahr! Wenn die Konzernbelegschaft nicht zusammenhält, wird nach der Salami-Taktik ein Werk gegen das andere ausgespielt und alle miteinander geschwächt.


 Eben haben wir von dem Polizei-Einsatz gegen Euch in Köln erfahren. Welch eine beschämende Tat! ... Wir wissen ..., wer heute die Polizei gerufen hat – die gleichen Manager, die am Schreibtisch Entscheidungen über Eure und unsre Existenzen fällen. Und wir wissen, wie es ist, wenn man keine Arbeit mehr hat, zum Job-Center muss, in Armut lebt und die Miete nicht mehr bezahlen kann. ... Haltet durch! Lasst uns gemeinsam den Kampf gewinnen."

 

  • Keinerlei Kriminalisierung von Arbeiterkämpfen!
  • Keine Repressalien gegen Streikende!
  • Sofortige Einstellung aller Ermittlungsverfahren!
    Kampf um jeden Arbeitsplatz!
  • Erhalt des Werkes in Genk und aller Ford-Werke!


Gewerkschaftsadressen für Solidaritätserklärungen:
ACLVB:   gert.steegmanns@aclvb
ACV:       johan.lamers@acv-csc.be, luc.prenen@acv-csc.be
ABVV:     mouton.ronny65@gmail.com
Adresse der Partei PTB/PVDA:
keinkestraat 3/12, 3600 Genk, limburg@pvda.be

 

Quelle: RF News

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